Fazit der Veranstaltung „Allein schon Kapital“

Die noch kurzfristig am Semesterende organisierte „Allein schon Kapital“-Veranstaltung stand für uns unter einem besonderen Stern. Auf der einen Seite waren wir als organisierende AG eher abgekämpft, hingen in der Prüfungsphase oder den letzten Zügen der Abschlussarbeit und hatten bereits in den ersten beiden Veranstaltungen des Semesters den Bedarf an mehr Zeit als Gruppe zur Reflektion entdecken müssen. Auf der anderen Seite fanden wir uns durch durch in der T-Stube laufende Diskussionen und Publikationen rund um den Bildungsstreik in der Pflicht, darauf zu reagieren und eine einführende Veranstaltung zur Kritik der politischen Ökonomie anzubieten. Wir wollten damit einer Kritik entgegentreten, bei der die Verantwortlichkeit für die kapitalistischen Verhältnisse auf einzelne Menschen gelegt und dort bekämpft werden, wie im Falle der “Bildungsmörder Scholz”-Shirts der aktuellen Studienproteste. Eine solche personalisierte Kritik missachtet die Eingebundenheit der Individuen in gesellschaftliche Zusammenhänge, denen sie sich eben nicht einfach entziehen können. Die Entscheidungen die unter dem Label “Bildung ist keine Ware” hängen nicht an Olaf Scholz oder sonstwem, sondern setzen sich aufgrund der Verhältnisse durch. Auch Opa Pritschikowski würde bei der Universität sparen, wenn er Bürgermeister würde. So wurde in der Klausurenphase die Veranstaltung mit Lars Quadfasel angeschoben, die wir im Nachhinein als eine sehr gelungene betrachten. Denn trotz des ungünstigen Zeitpunkts, gleichzeitig fand eine Filmvorführung der „Hamburg postcolonial“-Ausstellung im Gebäude statt, von der wir leider erst nach in Druck gehen der Plakate hörten, besuchten rund 70 Zuhörer_innen den Vortrag. Auch die hohe Anzahl an Downloads und die ausführliche Diskussion zeigten das Interesse am Thema. Wir als veranstaltende AG sind zudem froh, eben nicht eine Aneinanderreihung von Begriffserklärungen, sondern eben nach der Vorbereitung mit dem Referenten einen anderen Zugriff gemacht zu haben. Euer Feedback spiegelt das wieder, der Vortrag wurde bei verschiedensten Vorwissenständen gelobt. Dabei ist aber natürlich nur ein Ausschnitt behandelt worden, wir hoffen, dass der Vortrag als Motivation zum lesen bei denen bestehen bleibt, die das nach der Veranstaltung äußerten. Das sollte auch bald weniger ein Problem sein, da der Referent versprochen hat uns bald eine Literaturliste zu überlassen.

Wir sehen uns im neuem Semester, euer studentisches Mileu

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